Immer wieder verweisen ARD, ZDF und Deutschlandradio darauf, dass der neue Rundfunkbeitrag durch ein Gutachten des früheren Verfassungsrichters Paul Kirchhof abgesichert sei. Nun hat Paul Kirchhof der FAZ ein Interview gegeben. Darin sagt er zum Rundfunkbeitrag an sich: „Der Rundfunkbeitrag garantiert kein gehaltvolles Programm, sondern ermöglicht dieses nur. Jedes System ist auf ein Ideal ausgerichtet, wird aber von fehlbaren Menschen gestaltet.“
So zitiert w&V den Medienwissenschaftler Volker Lilienthal, der in diesem Zusammenhang auf die Vorgänge um die Werbe-Partner Mercedes und Solarworld verweist. Die Geschäftsführung des Senders will zum 8. März dem Fernsehrat berichten, was man bei der „Nachschau“ der einzelnen Sendungen festgestellt hat. „Wir kontrollieren ganz genau, was auf dem Schirm passiert, dass dort nie etwas passiert, was nicht erlaubt ist“, so ZDF-Intendant Thomas Bellut gegenüber Jörg Wagner vom Radio1-Medienmagazin am gestrigen Samstag.
In der Theorie hieß es, es würde für viele einfacher und gerechter werden. In der Praxis zeigt sich, dass es in viele Beitragszahlergruppen ungerechter wird. Hotels und Großunternehmen werden entlastet, Hostels Kleinunternehmen mit vielen Filialen werden belastet. Immer wieder werden neue Fälle bekannt, die offenbaren, dass der Rundfunkbeitrag für weitere Ungerechtigkeiten sorgt. Nun meldet sich auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund und fordert eine Korrektur der Berechnungsgrundlagen.
Eine ARD-Sprecherin sagte dem Hamburger Abendblatt, dass es nach Sendeschluss des Film „Operation Zucker“ innerhalb von zwei Stunden 700.000 bis 800.000 Zugriffe auf die ARD-Mediathek gegeben habe. Viele wollte den „originalen“ Schluss des Films, der durch die von der FSK vorgenommene Altersfreigabe ab 16 Jahren nicht vor 22 Uhr gesendet werden durfte, „nachsehen“.
Andreas Gries macht sich Gedanken darüber, wie „die Online-GEZ aussehen könnte“. Dabei geht es ihm nicht darum, wie die GEZ bzw. deren Nachfolgerin als Behörde arbeiten soll. Vielmehr macht er Vorschläge, wofür die Einnahmen dienen können. „Ein Modell: Man rundet die Gebühr von 17,98 Euro auf den glatten Betrag von 20 Euro pro Monat auf. Ja, das ist mehr Geld. Die etwa zwei Euro mehr sind im Übrigen die Mindesthöhe beim Flattrn zudem wäre das nur etwa ein Kafee to go außer Haus – pro Haushalt.“ Von diesen 2 Euro Mehreinnahmen werden 75 Prozent entsprechend der Unique User laut AGOF unter allen Teilnehmern sowie die restlichen 25 Prozent über einen „GEZ-Button“ ähnlich Flattr ausgeschüttet.