Zitiert: Kostenlose SRG-Angebote schädigen nicht private Medien

Unsere Untersuchung hat ergeben, dass Nutzer:innen der SRG-Nachrichtenangebote auch häufiger private Medien, das heisst Boulevard- und Pendlerzeitungen sowie Abonnementmedien, konsumieren. Wir haben in unserer Untersuchung keine Hinweise darauf gefunden, dass die SRG-Nutzung etwas zu tun hat mit der relativ geringen Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten. Die Nutzung öffentlicher Medien ergänzt also private Angebote, anstatt sie zu verdrängen. Dieser Befund ist besonders in einer Zeit wichtig, in der viele private Medienhäuser aufgrund sinkender Abo- und Werbeeinnahmen unter wirtschaftlichem Druck stehen. […]

Die Verleger vertreten die „Crowding-out“-These und befürchten, dass SRG-Angebote die Nutzung privater Nachrichtenmedien beeinträchtigen. Unsere Daten zeigen das Gegenteil: Die SRG fördert durch ihre Berichterstattung offensichtlich ein Interesse an Journalismus, was auch privaten Medien zugutekommt. […]

Die eigentliche Bedrohung für private Medien sind die globalen Tech-Plattformen, die einen Grossteil der Werbeeinnahmen abziehen und journalistische Inhalte ohne angemessene Vergütung nutzen. […]

Ein erheblicher Teil der Werbeeinnahmen fliesst an Plattformen wie Google und Meta, die journalistischen Inhalte zudem oft verwenden, ohne den Journalismus angemessen zu entschädigen.

Mark Eisenegger, srgd,ch, 18.11.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)