Zitiert: Fehlende Medienvielfalt führte zur Gründung der taz

Zwischen denen, die die taz gründeten, und denen, die heute für sie arbeiten, liegen Welten. Die Gründerinnen und Gründer waren nicht vom Fach, viele wollten auch gar keine Journalisten werden, sondern hatten die Idee, es müsse endlich mal – zum ersten Mal nach 1933 – eine unabhängige freie linke überregionale Tageszeitung geben. Um bei der taz angestellt zu werden, brauchte niemand ein Zeugnis aus einer Journalistenschule. Säzzer, die keine Lust mehr hatten, nur Säzzerbemerkungen in Artikel reinzuschreiben, konnten in die Redaktion wechseln. Leute, die in der Kantine anfingen, wurden sehr gute Redakteure. Es war sehr durchlässig. Heute kenne ich von denen, die für die taz arbeiten, kaum mehr jemanden. Sie erscheinen mir viel professioneller und scheinen das Arbeiten für die taz als Job zu begreifen, als relativ normalen Job bei einer etablierten Zeitung. Ein bisschen radikaler würde ich sie mir wünschen, habe ich gelegentlich gesagt.

Hans-Christian Ströbele, taz.de, 28.08.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)