Zitat: Militär-Shooter „verstoßen“ gegen die Genfer Konvention

„Natürlich thematisieren die Shooter kriegerische Auseinandersetzungen, in denen natürlich auch in der Realität immer Menschen sterben. Doch selbst im Krieg gibt es Handlungen, die geächtet und unzulässig sind. Diese sind unter anderem in der Genfer Konvention und ihren Zusatzprotokollen geregelt. Laut Artikel 41 des ersten Zusatzprotokolls dürfen Gegner, die „außer Gefecht“ sind oder „unter den gegebenen Umständen“ als solche „erkannt werden“, nicht angegriffen werden. Noch ist juristisch zwar nicht eindeutig geklärt, inwiefern die Konvention auch für Söldner oder Terroristen, wie sie in den „Call of Duty“-Spielen dargestellt werden, gilt, doch zumindest moralisch ist der Fall klar: Wer entwaffnet und gefesselt ist oder flieht, darf nicht erschossen werden. Von einem solchen Gegner geht (auch in den Spielen) keine Gefahr mehr aus.“ Dies schreibt WASD-Autor Michael Schulze von Glaßer im wasd-magazin, wie SpOn dokumentiert.

 

„Wenn aber auch die eigene Seite jedes Menschen- und Kriegsrecht mit Füßen tritt, ohne dass dies auch nur irgendwie kritisch als Fehlverhalten angemerkt wird, werden solche Methoden und Handlung zur unhinterfragten Norm erklärt. … die in vielen Spielen zur Schau gestellten klaren Verbrechen gegen die Menschheit müssen als solche benannt und aufgezeigt werden. Heutige Militär-Shooter erklären weltweite Militärinterventionen, Folterungen und Exekutionen zur unhinterfragten, nützlichen und sogar gerechten Normalität. Dem Spieler werden die Methoden seiner virtuellen Protagonisten als vollkommen unproblematisch verkauft. Eine kritische Reflexion der Handlungen im Spiel ist aber unabdingbar – die Skandalisierung in Medien könnte dazu einen Anstoß geben.“

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)