Die Neurologin Molly Crockett erläutert in der Zeitschrift „Nature“, was einer Gesellschaft, in der eine Milliarde Menschen täglich soziale Medien nutzen, droht, wenn Gefühle unkontrolliert digital gesteuert werden. Sie belegt einmal mehr, dass das Bild des unbeteiligten Verteilkanals, das Plattformmedien wie Twitter & Co. gerne von sich zeichnen, nicht zutrifft. Denn diese Medien schöpfen ihren Profit aus hoher Aufmerksamkeit und Verweilzeit der Nutzer. Und beides lässt sich besonders gut durch Gefühle wie Wut und Ärger erzielen. Die Algorithmen sind entsprechend konstruiert: Sie sorgen dafür, dass Ungeheuerliches vom noch Ungeheuerlicheren abgelöst wird – in immer höherer Schlagzahl. Weiterlesen
Das Livetickerwesen des Onlinejournalismus ist in vielerlei anderer Hinsicht eine Pest. Ich halte es für sagenhaft unseriös, über nicht abgeschlossene und für viele Menschen existenzielle Ereignisse – Amok, Terror, Unglücke sind dazu zu zählen – in Echtzeit zu berichten. Die Berichterstattung über den Amoklauf von Newtown 2012, den Anschlag auf den Boston-Marathon 2013 oder über den Absturz der Germanwings-Maschine 2015 sind Beispiele für meines Erachtens in die Hose gegangenen Echtzeitjournalismus, die in ihrer exzessiven und nicht etwa auf Sicherheitshinweise beschränkten Form nicht nur niemand brauchte, sondern alle, die sie verfolgten, zwischenzeitlich auch auf einen falschen Stand brachte. Weiterlesen
In den letzten (immer vierjährigen) Beitragsperioden haben die Sender immer Erhöhungen zwischen 1,3 und 2,0 Mrd. Euro für vier Jahre anerkannt bekommen. Die normale Steigerung liegt also zwischen 300 und 500 Mio. Euro im Jahr.
Wenn die Befreiungstatbestände durch die… Weiterlesen
Heute in dem Zeitalter, wo wir alle alles melden können, wird es schwieriger Exklusivität über Fakten herzustellen. Das führt dazu, dass Exklusivität über Meinung produziert wird, denn das kann ich im Büro haben, eine deftige Wertung eines Trainerwechsels kriege ich… Weiterlesen
Der Aufschwung bei den Hamburger Film- und Fernsehproduzenten hat vor allem branchenspezifische Gründe. Dank neuer Streamingdienste wie Netflix und Amazon Video, die zunehmend auch deutsche Stoffe nachfragen, erleben Produktionsfirmen derzeit einen kleinen Boom. Hinzu kommt, dass die etablierten Sender verstärkt… Weiterlesen