Wie wirksam sind die Impfungen, wie verbreitet sich das Virus? Fragen, an denen die Wissenschaft mit Hochdruck arbeitet. Doch Wissenschaft braucht Zeit. Medien berichten aktuell und haben den Anspruch, auch die Gegenseite abzubilden. Wie passt das zusammen?
Was die Wissenschaft in Bezug auf das Virus, seine Verbreitung oder die Impfstoffe herausfindet, hat großen Einfluss auf die Entscheidungen der Politik – und damit auf das Leben aller: in Form von Maskenpflicht, Impfempfehlungen oder Schulschließungen.
Doch Wissenschaft braucht Zeit, ihr Kenntnisstand ist vorläufig. Zudem hat die Pandemie noch einmal bewiesen, dass Wissen oder gar „Wahrheit“ nur temporär ist, dass es also „sicheres“ Wissen nicht gibt. Ein Fakt, der viele Menschen gerade in der Corona-Zeit fordert und manche auch überfordert.
Wie sollte die Berichterstattung über Wissenschaft aussehen? Journalist*innen und Medien kommen in der Position als Vermittler eine besondere Verantwortung zu – und vielleicht auch eine besondere Chance. Gleichzeitig sind auch Medienmacher*innen nicht frei von Fehlern oder Emotionen und unterliegen den Produktionsbedingungen der Branche. Zudem ist mancher Fakt nicht nur vorläufig, sondern oft auch kontextabhängig interpretierbar.
Eine herausfordernde Gesamtlage, die zwar nicht neu ist, sich aber in der Pandemie in besonderer Weise zeigt. Wie sollte die Berichterstattung über Wissenschaft aussehen in einer Zeit, in der Forschung und ihre Ergebnisse eng mit dem Alltag verwoben und direkt an politische Interessen geknüpft sind?
BREITBAND, 10.04.2021 (online)