Genießt ein Bundespräsident Quellenschutz?

Genießt ein Bundespräsident Quellenschutz? Nun, diese Frage ist im aktuellen Fall falsch gestellt. Denn anscheinend, nach aller bisherigen öffentlichen Darstellung, wurde Christian Wulff von Kai Diekmann zugesagt, die „Entschuldigung“ anzunehmen und die „Mailboxnachricht“ (vom 12.12.) nicht zu verwenden. („Am 15. Dezember entschuldigte sich Wulff in einem Telefonat mit Diekmann für den Ton und Inhalt der Mailbox-Nachricht. Daraufhin habe die Zeitung davon abgesehen, über den Vorfall zu berichten, hieß es später in einer Erklärung der „Bild“-Zeitung dazu.“, n-tv)

Friedrich Küppersbusch sagte dazu im Deutschlandradio-Interview. „Ja, und das ist so die Vertrauenswürdigkeit eines „BILD“-Chefredakteurs: Prompt steht es in allen Zeitungen. … Diekmann hat hier sein Wort gebrochen, er hat den Quellenschutz nicht beachtet. Die „BILD“-Zeitung gehört ja durch aus zu denen, die immer mal sagen: Woher wir das wissen, wissen wir nicht. Und ich bin, und alle Journalistinnen und Journalisten sind sehr für Quellenschutz. Nur die Quelle Wulff, die hier offenbar schlecht beraten und in Furor auf die Mailbox gemetert hat, ist hier nicht geschützt worden, denn irgendjemand muss ja Herrn Diekmann seine Mailbox jetzt ans Ohr gehalten haben, dass alle daraus zitieren, zumal unvollständig zitiert wird.“

 

 

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)