Genießt ein Bundespräsident Quellenschutz? Nun, diese Frage ist im aktuellen Fall falsch gestellt. Denn anscheinend, nach aller bisherigen öffentlichen Darstellung, wurde Christian Wulff von Kai Diekmann zugesagt, die „Entschuldigung“ anzunehmen und die „Mailboxnachricht“ (vom 12.12.) nicht zu verwenden. („Am 15. Dezember entschuldigte sich Wulff in einem Telefonat mit Diekmann für den Ton und Inhalt der Mailbox-Nachricht. Daraufhin habe die Zeitung davon abgesehen, über den Vorfall zu berichten, hieß es später in einer Erklärung der „Bild“-Zeitung dazu.“, n-tv)
Friedrich Küppersbusch sagte dazu im Deutschlandradio-Interview. „Ja, und das ist so die Vertrauenswürdigkeit eines „BILD“-Chefredakteurs: Prompt steht es in allen Zeitungen. … Diekmann hat hier sein Wort gebrochen, er hat den Quellenschutz nicht beachtet. Die „BILD“-Zeitung gehört ja durch aus zu denen, die immer mal sagen: Woher wir das wissen, wissen wir nicht. Und ich bin, und alle Journalistinnen und Journalisten sind sehr für Quellenschutz. Nur die Quelle Wulff, die hier offenbar schlecht beraten und in Furor auf die Mailbox gemetert hat, ist hier nicht geschützt worden, denn irgendjemand muss ja Herrn Diekmann seine Mailbox jetzt ans Ohr gehalten haben, dass alle daraus zitieren, zumal unvollständig zitiert wird.“