Während täglich rund 38 Prozent der Mediennutzung auf das Radio entfallen, liegt dessen Anteil am deutschen Werbemarkt nur bei knapp 5 Prozent. Bei Print ist es umgekehrt: Zeitungen und Zeitschriften bestimmen noch 5 Prozent des Mediennutzungsbudgets, ihr Werbemarktanteil liegt bei 33 Prozent. Einzig beim Fernsehen stimmen beide Werte mit jeweils 39 Prozent überein.
Deutschland sei im Vergleich zu anderen Ländern Europas „kein normaler Radiomarkt“. Es gebe 14 regionale Märkte in 16 Bundesländern. Durch eine regional höchst unterschiedliche Frequenzsituation bleibe die Hörfunklandschaft im Vergleich zum starken Duopol beim Privatfernsehen „höchst zersplittert“. Dies gelte auch für die Gesellschafterstruktur im Radiomarkt. Es gebe in Deutschland „fast keine strategischen Eigentümer“, so der Regiocast-Chef Erwin Linnebach laut Funkkorrespondenz. Es gebe über 2000 Einzelgesellschafter bei den kommerziellen Hörfunkanbietern, darunter viele Zeitungsverlage. Um mit der Entwicklung des Hörfunkmarktes in anderen europäischen Ländern mithalten zu können, bedürfte es einer anderen Eigentümerstruktur und einer anderen Frequenzsituation. Zudem müsse ein gesamtdeutscher Hörfunkmarkt geschaffen werden.