Steve Hewlett hielt Anfang September dieses Jahres in Berlin auf der Gründungsmitgliederversammlung der Sektion „Dokumentation“ der deutschen Produzentenallianz einen Vortrag über den Wandel der britischen Produzentenpolitik. Die Funkkorrespondenz (50-51/2011) dokumentierte eine speziell überarbeitete Version des Vortrags.
„Mit dem Broadcasting Act von 2003 mussten alle terrestrischen Sender in Großbritannien ihre Verfahrensweisen vollständig umstellen. Ab diesem Moment blieben alle Zweitverwertungsrechte bei den Produzenten. … Nun konnten die Produzenten ihre Zweitverwertungsrechte verwerten – und das taten sie auch. Sie verkauften alles, was sie konnten, für zehntausend hier, fünfzigtausend dort. …Heute ist Großbritannien der größte Formatexporteur der Welt, größer noch als die USA. Man könnte nun denken, dass das für uns in Großbritannien alles sehr einfach ist: Unsere Programme sind in Englisch produziert, uns gehört der Rest der englischsprachigen Welt und die USA warten nur darauf, unsere Programme zu kaufen. Es ist aber nicht die Sprache, die entscheidend ist. Die britischen Produzenten sind nämlich nicht mit fertigen Programmen, sondern mit Formaten sehr erfolgreich. Formate bringen Geld.“