Norbert Lammert hielt die Marbacher Schillerrede und nutzte die Gelegenheit, um über aktuelle Krisenphänomene der repräsentativen Demokratie zu reden. „Macht und Ohnmacht. Alles nur Theater?“ hatte er laut Volker Breidecker (Süddeutsche Zeitung, 9.11.2015, online) seine Rede betitelt. Volker Breidecker verwies u.a. darauf dass Lammerts Rede „nicht durchweg eine Uraufführung (war), sie folgte über weite Strecken einem Kapitel seines aktuellen Buchs. Dem minutenlang begeistert applaudierenden Publikum blieb der Zitat-Charakter der Rede verborgen.“
Dass die CDU in politischen Debatten bereit ist, „Theater zu spielen“, offenbarte der damalige saarländische Ministerpräsidenten und heutige Bundesverfassungsrichter Peter Müller unter Verweis auf die Debatte zum Zuwanderungsgesetz im Jahr 2002. Peter Müller: „Die Empörung hatten wir verabredet. Das war Theater, aber legitimes Theater“. (Worte des Jahres 2002, Zeit online) Weiterlesen
Der Koordinator des ARD-ZDF-Jugendangebots Florian Hager kann nachvollziehen, dass die privaten Medienanbieter Angst vor dem neuen Angebot haben. Er verweist allerdings im Interview mit taz-Medienredakteur Jan Kruse (taz, 3.11.2015) darauf, dass
„gerade die Netzwerke, die ja viel Onlinevideocontent produzieren, … sehr interessiert daran (sind), mit uns Formate zu entwickeln, mit uns Dinge auszuprobieren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht monetarisierbar sind. Außerdem gibt es in der großen Fernsehwelt ja auch jetzt schon jede Menge Austausch: Serien wandern zwischen den Systemen, Moderatorinnen und Moderatoren – da sagt ja auch keiner was. Und durch die größere Vielfalt, die wir bringen, wird die allgemeine Qualität steigen, davon profitieren alle.“
Das Netzwerk Flüchtlingsforschung ist ein multi-disziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Deutschland die zu Zwangsmigration, Flucht und Asyl forschen sowie internationaler Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die diese Themen mit Bezug zu Deutschland untersuchen. So beschäftigen sie sich auch mit Mythen der aktuellen Debatte.
Hier nur ein Bespiel. August Hanning, Jurist und ehemaliger. Staatssekretär im Innenministerium und sowie BND-Chef äußerte sich am 25.10.2015 so in der Die Welt: „“Es handelt sich bei den Migranten zu circa 80 Prozent um männliche Personen im Alter zwischen 17 und 35 Jahren, die zum großen Teil aus Großfamilien stammen. Es ist zu erwarten, dass bei unveränderter Rechtslage durchschnittlich jeder Migrant mindestens vier Familienangehörige nachzieht.“ Weiterlesen
„Die Ostschrippe gibt es heute nirgends mehr. Es kann sie gar nicht mehr geben. So minderwertiges Mehl, wie wir damals verwenden mussten, ist heute nicht mehr auf dem Markt. … Was die DDR-Schrippe und ihren guten Geschmack gerettet hat, war… Weiterlesen
Das klassische TV-Sendermodell sei hinfällig, man brauche neue Finanzierungs- und Vertriebswege. So die neue Dok-Leipzig-Chefin Leena Pasanen im Interview mit SpOn (26.10.2015).
„Seitdem ich in Deutschland bin, werde ich immer wieder dazu aufgefordert, das deutsche Fernsehen für seine Förderpolitik zu kritisieren. Ich bin in Finnland bewusst aus dem Fernsehgeschäft ausgestiegen, weil ich nicht mehr an das klassische Sendermodell glaube.“