Der Koordinator des ARD-ZDF-Jugendangebots Florian Hager kann nachvollziehen, dass die privaten Medienanbieter Angst vor dem neuen Angebot haben. Er verweist allerdings im Interview mit taz-Medienredakteur Jan Kruse (taz, 3.11.2015) darauf, dass
„gerade die Netzwerke, die ja viel Onlinevideocontent produzieren, … sehr interessiert daran (sind), mit uns Formate zu entwickeln, mit uns Dinge auszuprobieren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht monetarisierbar sind. Außerdem gibt es in der großen Fernsehwelt ja auch jetzt schon jede Menge Austausch: Serien wandern zwischen den Systemen, Moderatorinnen und Moderatoren – da sagt ja auch keiner was. Und durch die größere Vielfalt, die wir bringen, wird die allgemeine Qualität steigen, davon profitieren alle.“
ARD und ZDF gehen also mit Beitragsgeldern ins Risiko, testen den Markt. Die Privaten werden sehen, was funktioniert und es übernehmen. Wenn es einen solchen permanenten Austausch zwischen den Systemen gibt, woran kein Zweifel besteht, – wo ist dann noch der qualitative Unterschied. Serien ändern sich nicht, passen sich nicht an, sie bleiben, einmal gedreht, wie sie sind. Und Moderatoren, Journalisten?
Wird die allgemeine Qualität steigen oder, so wie seit Einführung des privaten Rundfunks, weiter sinken? Kommt es also zu einer weiteren „Privatisierung“?
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