Zitiert: Wenn die Demokratie attackiert wird, dann sollen die Medien nicht neutral sein

Neutralität ist vielfach ein nobles Ziel, denn sie braucht Selbst­reflexion und Disziplin. Aber wenn die Demokratie und der Journalismus attackiert werden, dann sollen die Bürger einer demokratischen Gesellschaft und die Medien inhaltlich nicht neutral sein. … Neutralität wird dann zum Problem, wenn sie falsche Ausgewogenheit fördert: zwei Positionen als gleichwertig einstuft und darstellt, obwohl sie das nicht sind. …. Objektivität im Journalismus hat unterschiedliche Bedeutungen. Mit einigen habe ich kein Problem, mit anderen schon. Wenn Objektivität heisst, die Kultur, mit der du aufgewachsen bist, zu verlassen, um andere Blickwinkel einzunehmen, dann ist sie gut. Wenn Objektivität heisst, die eigenen Scheu­klappen zu kennen, dann ist sie gut. Wenn Objektivität heisst, die eigene Bericht­erstattung auf verifizierte Fakten zu stützen, dann ist sie gut. Aber wenn Objektivität heisst, die Unter­stützer sagen das, die Kritiker dies, und ich habe keine Ahnung, was die Wahrheit ist, dann habe ich damit ein Problem.

Jay Rosen, republik.ch, 27.07.2019 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)