Laut ARD-Sprecherin gibt es hier inzwischen klare Laufwege: „Die Entscheidung erfolgt zwischen Programmdirektion, ARD-Chefredaktion und der Chefredaktion von ‚ARD aktuell‘.“ Dort legt man Wert auf die Feststellung, dass man sich „jederzeit auf gesicherte und bestätigte Informationen beschränken“ wolle. Das heißt: kein Senden um des Sendens willen. „Jede Nachrichtenlage muss individuell und neu betrachtet werden.“
Die Frage ist dennoch, ob der hohe Anspruch der „Tagesschau“-Redaktion nicht gelegentlich für eine Verzögerung sorgt, die heutigen Zuschauererwartungen nicht mehr entspricht. Sicher nützen unbestätigte Gerüchte und wirre Bilder niemandem. Ein kompetentes Newsmoderationsteam könnte diese Unsicherheiten bei Großlagen jedoch auffangen, einordnen und die Zuschauer und Zuschauerinnen live auf Stand halten.
Imre Grimm, Matthias Schwarzer, rnd.de, 27.06.2023 (online)