Man konnte es beim Brexit beobachten, während der so genannten „Flüchtlingskrise“ und nun im Zuge von Corona: Gesellschaftlicher Zusammenhalt rückt vor allem dann in den Fokus, wenn er gefährdet erscheint – auch in den Medien. Aber wie hängen Journalismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt zusammen? Eine Studie des FGZ-Teilinstituts Hamburg geht dieser Frage nach und gibt Impulse für einen „zusammenhaltssensiblen Journalismus“.
Es scheint auf der Hand zu liegen, dass es zur Sozialverantwortung des professionellen Journalismus gehört, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen – oder ihn zumindest nicht zu schwächen oder gar zu gefährden. Dies lässt sich ablesen an allgemeinen Vorkehrungen wie einem Pressekodex, einem Presserat und einer freiwilligen Selbstkontrolle. Es zeigt sich aber auch an einer regelmäßig geübten Kritik am Journalismus, etwa wenn Journalist:innen vorgeworfen wird, gesellschaftliche Gräben durch oberflächliche und sensationsgetriebene Berichterstattung zu vertiefen. Unstrittig scheint also, dass Journalismus den gesellschaftlichen Zusammenhalt prinzipiell stärken, aber eben auch schwächen kann.
Forschungsinstitut Gesellschafticher Zusammenhalt, 31.10.2021 (online)
Ein Impulspapier von Wiebke Loosen, Julius Reimer und Verena Albert (pdf)