Ich würde, trotz allem, für täglichen Medienjournalismus plädieren, weil nur ein tägliches Erscheinen die notwendigen Mittel sichert.
Gibt es keine tägliche Medienseite, bedeutet das nach meiner Erfahrung, dass eine kontinuierliche Begleitung und Auseinandersetzung für entbehrlich gehalten wird. Was dann zählt, ist, dass man spontan auf aufpoppende Themen springen kann, je nach Erregungslevel. Meinungen lassen sich zwar auch ohne nennenswerte Ressourcen produzieren. Aber Fachjournalismus bedeutet Netzwerkpflege und Dranbleiben und den Besuch von Veranstaltungen und Hintergrundgesprächen. Keine täglichen Inhalte kann bedeuten: keine täglichen Zeitressourcen.
Klaus Raab, MDR Altpapier, 16.1.2023 (online)