Online-Gewalt ist ein Phänomen, das jede Person, die im Internet unterwegs ist, betreffen kann. Für Journalistinnen kommen aber noch weitere Herausforderungen und Formen der Gewalt hinzu. Das International Center for Journalists (ICFJ) und UNESCO haben dazu eine internationale Studie gefördert. Die Resultate sind ernüchternd: 73 Prozent der Journalistinnen haben Online-Gewalt erfahren, 20 Prozent haben die Konsequenzen sogar bis ins Offline-Leben gespürt. Die Pandemie hat die Situation noch verschärft. Die Autor:innen schlussfolgern, dass ein ganzheitlicher Ansatz nötig ist, um die Betroffenen besser zu schützen und zu unterstützen. […] Eine erschreckende Erkenntnis der Studie ist, dass 41 Prozent der Journalistinnen angeben, gezielt durch organisierte Desinformationskampagnen angegriffen worden zu sein. In den meisten Fällen bleiben die Angreifer anonym (57 %), aber politische Akteure wurden am zweithäufigsten als Täter identifiziert (37 %).
Viviane Schönbächler, ejo-online.eu, 13.12.2022 (online)