Mit der Künstlichen Intelligenz und dem ganzen Social-Media-Kram ist es ein bisschen wie in den Fünfzigern mit dem Rauchen. Alle machten’s irgendwie, auch durchaus mit Freude, und später erfuhr man, für viele zu spät, was Rauchen so alles anrichtet. Bei den KI-Dingen sind wir noch nicht ganz so weit, dazu gleich mehr, aber in den ersten Bundesländern verschwinden Smartphones jetzt an Schulen.
Schleswig-Holstein wird die Daumenfesseln ab dem kommenden Schuljahr bis einschließlich Klasse 9 verbieten. In Bremen dürfen Schülerinnen und Schüler sie bis zur zehnten Klasse nicht mehr benutzen. In Baden-Württemberg will die Landesregierung Verbote an Schulen möglich machen. Und in Hessen soll der Landtag heute Abend ein Smartphone-Verbot an Schulen beschließen, meldet die Nachrichtenagentur dpa.
Für so ein Verbot spricht vor allem, dass Smartphones im Unterricht ablenken, die Konzentration beeinträchtigen, kurz: beim Lernen hinderlich sind.
Dagegen spricht, dass so ein Verbot irgendwie umgesetzt und kontrolliert werden muss. Man kennt das Problem von den Raucherecken hinten am Fahrradständer. Und dagegen spricht auch die Lebensrealität; die digitale Welt und das, was man früher für die reale Wirklichkeit hielt, sind verschmolzen.
Ralf Heimann, MDR Altpapier, 26.06.2025 (online)