„Ist unser Rundfunk reformfähig?“ Das Darstellungsformat „RBB-Spezial“ versuchte dieser Frage schon dadurch gerecht zu werden, indem der Bildschirm geteilt und die sprechenden Köpfe flankiert wurden durch sich permanent wiederholende Zusatzinformationen sowie Tortendiagrammen über so spannende Dinge wie die Verteilung der Gebühren auf die öffentlich-rechtlichen Sender. „Bloß nicht langweilen“, der längst ironisch-vertrackte Slogan des RBB wurde im Modus multimedialer Dauer-Überforderung präsentiert. […]
Der Moderator Volker Wieprecht, über viele Jahre eine beliebte Berliner Radiostimme, war derart rasant unterwegs, um locker und problemorientiert zugleich beim Zuschauer anzukommen, dass man sich selbst beim Zuschauen gedrängt sah, auf die Uhr zu schauen. […]
Das Apparathafte jedenfalls, das die öffentlich-rechtlichen Sender wie eine Monstranz mit sich herumschleppen, konnte auch diese Sendung im Dienste der Selbstaufklärung nicht abschütteln.
Harry Nutt, berliner-zeitung.de, 18.8.2022 (online)