Zitiert: KI sitzt bei ARD und ZDF mit Redaktionstisch

Erst vor wenigen Jahren hat ein Großteil der Menschen überhaupt erfahren, was Künstliche Intelligenz (KI) in der Praxis bedeutet. Genauer gesagt: Viele Menschen haben mit ChatGPT einen ersten Eindruck davon bekommen, wie Maschinen Texte formulieren, Prüfungsaufgaben in Sekundenbruchteilen lösen oder umfangreiche Artikel in wenigen Sekunden auf wesentliche Inhalte zusammenfassen. Auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zieht die generative KI seitdem ein. […]

Denn beide großen Senderfamilien haben auf das KI-Thema sehr schnell reagiert und Einsatzregeln im Netz nachlesbar veröffentlicht. Ein wichtiges öffentliches Bekenntnis. Selbstverständlich fallen sämtliche mit KI erstellte Inhalte unter die journalistischen Grundsätze und Qualitätsrichtlinien der ARD, heißt es gleich zu Beginn in den sendereigenen KI-Grundsätzen.

Die journalistische Sorgfaltspflicht steht beim Einsatz von KI bei beiden Sendern selbstverständlich im Vordergrund. Sehr häufig tauchen Begriffe wie ‚transparent‘ und ‚unterstützend‘ auf. KI diene vor allem dazu, interne und externe Prozesse zu unterstützen. Dadurch bekommen die für das Programm zuständigen Menschen bei ARD und ZDF mehr Zeit, um sich noch intensiver um Recherche oder inhaltliche Verbesserungen zu kümmern, teilten uns beide Sender-Pressestellen auf Nachfrage mit. […]

Ein ARD-Sprecher betont dabei, die Algorithmen der Mediathek und Audiothek funktionieren dank KI anders als beispielsweise in den sozialen Medien. Der Einsatz der neuen Technik verhindere sogenannte Filterblasen-Effekte. Die KI bediene somit nicht nur aufgrund des Sehverhaltens abgeleitete Vorlieben, sondern erweitere ganz gezielt den Themen-Horizont.

Lars Lubienetzki, M(verdi), 13.01.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)