Noch nie sind in einem internationalen Konflikt in so kurzer Zeit so viele Medienschaffende ums Leben gekommen wie im Gazastreifen. Reporter ohne Grenzen (RSF) beklagt Dutzende getötete Medienschaffende, die meisten starben durch israelisches Bombardement. […]
Wenn die Kampfhandlungen erst begonnen haben, werden auch die Einrichtungen der medialen Infrastruktur – Redaktionsgebäude und Sendenetze – zu Kriegszielen. Krieg ist immer auch ein Kampf um die Narrative, um Information, um Desinformation – das erleben wir gerade beim militärischen Vorgehen der israelischen Armee in Gaza so drastisch wie nie zuvor. Deshalb ist es erforderlich, dass wir verlässliche Bilder vom Geschehen im Gazastreifen bekommen. Mehr internationale Berichterstattung wäre dort sehr wichtig. Wir kritisieren das Verbot von Al Jazeera, weil es das Spektrum weiter verengt. Bei Fortsetzung dieser Politik wäre Gaza irgendwann ein mediales schwarzes Loch. Wo aber das Auge der Medien nicht hinschaut, da passieren in der Regel die schlimmsten Menschenrechtsverbrechen.
Christopher Resch, M(verdi), 13.05,2024 (online)