Zitiert: Im Mantel des Mainstreams – Verlinkungspraxis von Politikerinnen und Politkern

Die Ergebnisse einer computergestützten Twitter-Analyse zeigen, von welchen Medien Parlamentarier aus sieben EU-Ländern und der Schweiz Links teilen und wie vielfältig die damit verbundene Themenagenda ist. Rechtspopulistische Parteien nehmen dabei eine Sonderrolle ein. ….

In Ländern mit hohem Medienvertrauen verlinken Populisten tendenziell eher Mainstream-Quellen, die auch von den Politikern anderer Parteien genutzt werden, so z.B. in Dänemark, der Schweiz und Österreich. Dasselbe gilt für Länder mit wenig polarisierten Gesellschaften. Ein Grund hierfür könnte sein, dass sich in diesen Gesellschaften „pragmatischer Extremismus“ (siehe „pragmatic extremism“, Lewandowsky et al. 2020) – also eine Mobilisierung der gesellschaftlichen Ränder – für Populisten weniger auszahlt. Dies gilt allerdings vor allem in Ländern, in denen die populistische Partei eine etablierte Position im gesellschaftlichen Diskurs einnimmt. Ist die rechtspopulistische Partei indes wenig integriert – wie beispielsweise in Deutschland oder in den Niederlanden – zeigt sich eine Verlinkungspraxis, die sich deutlich von der anderer Politiker unterscheidet. So finden sich im Medienrepertoire der AfD beispielsweise relativ viele Quellen, die Politiker anderer Parteien wenig oder gar nicht verlinken.

Gerret von Nordheim, ejo-online.eu, 19.10.2021 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)