Zitiert: Himmlische KI-Versprechen und reale Nebenwirkungen

Bei den neusten „Innovationen“ von Open AI ist ein Anstieg von Desinformation vorprogrammiert. Regulierung und technische Antworten darauf laufen aber oft ins Leere. Es ist an der Zeit, dass KI-Unternehmen von vornherein den Nutzen ihrer Produkte beweisen müssen, finden Jürgen Pfeffer von der TU München und Matthias Pfeffer vom Council for European Public Space – bevor die Demokratie noch mehr Schaden nimmt. […]

„Eine Idee wäre es, vor der flächendeckenden Einführung solcher KI-Systeme erst einmal über ihren sinnvollen Einsatz nachdenken: Wo ist das gesellschaftliche Problem, das wir damit lösen wollen? Sollen Abläufe und Zugänge vereinfacht werden oder Journalisten, Schauspieler und Kreative ersetzt werden? Und generell: wer haftet für die Folgen?

Schon lange steuern Algorithmen die Informationsflüsse und übernehmen immer stärker die Rolle von Gatekeepern der öffentlichen Meinung. Mit der automatisierbaren Erzeugung von Texten, Bildern, Videos, und jetzt auch Stimmen sind sie nun in der Lage, auch die Produktion der Informationen zu steuern, und zwar in einer Weise, die die Quellen verschüttet, aus denen sie sich speisen. Ungebremst führt diese Entwicklung direkt in eine Ära der strukturellen Desinformation. Wozu soll das gut sein, und wollen wir weiterhin, dass die Instrumente dazu ungeprüft auf den Markt gebracht werden?“

tagesspiegel.de, 21.05.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)