Zitiert: Fragen zur BR2-Radio-Reform

Zum Beispiel sprach Wilhelm wieder davon, dass der BR im Kulturbereich für die ältere Hälfte seines Publikums drei Viertel des zur Verfügung stehenden Geldes aufwende. Sprich: Die jüngere Hälfte komme zu kurz. Das mag so sein, dennoch würde man angesichts mäßig genauer Nutzerprofile sowohl im Radio und im Streaming dann doch gerne nachvollziehen können, wie sich diese Zahl errechnet. Auch führte der Programmdirektor des BR unentwegt Hörerzahlen zu bestimmten Sendezeiten gegeneinander ins Feld, die für Außenstehende schwer überprüfbar sind, weil der BR sie, wie es alle Öffentlich-Rechtlichen handhaben, als eine Art Geschäftsgeheimnis behandelt.

An anderer Stelle bestätigte Wilhelm offiziell, was schon gemutmaßt wurde, dass nämlich die neue, ab April 2024 geplante zweistündige Kultursendung an den Werktagsnachmittagen zum Teil auch von der Wissensredaktion bestritten werden solle. Wenn Rezensionen aus der Morgensendung am Nachmittag wiederholt würden, dann sei das doch prima, so Wilhelm, weil sie dann noch einmal eine Bühne bekämen. Dass das aber die Vielfalt einschränkt, weil dann für eine zusätzliche Rezension kein Platz mehr ist, ließen ihm alle auf dem Podium durchgehen.

Auch wollte niemand von Wilhelm wissen, warum die bisherige halbstündige Kultursendung um 8.30 Uhr, wo sie angeblich nicht so viele Hörer erreiche, nicht einfach vorverlegt werde auf beispielsweise 7 Uhr, wenn mehr Menschen einschalten. […]

Aber niemand konnte seine Kritik oder auch nur seine Verständnisfragen so gezielt äußern, dass auffallen hätte können, wie allgemein die Reden von Wilhelm waren (Paid)

Stefan Fischer, sueddeutsche.de, 05.12.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)