Zitiert: Es ist nicht unsere Aufgabe, Meinungen zu beeinflussen, sondern Meinungsbildung möglich zu machen

Als ARD-Vorsitzender und Grundgesetz-Ultra werde ich nicht müde, das Gründungsversprechen der ARD zu wiederholen, nämlich, dass die ARD ein entscheidendes Element für die Entwicklung unserer demokratischen Gesellschaft war, ein föderaler Gegenentwurf zum gleichgeschalteten Propagandafunk der Nationalsozialisten, ein Stabilisierungsfaktor beim Aufbau der Bundesrepublik und danach auch in der Wiedervereinigung. […]

Die einstige Deutungshoheit der klassischen Medien ist einem vielstimmigen Kampf um die Frage gewichen, was wahr ist und was falsch. Dabei geht es vor allem um die Frage von Vertrauen. Medien sind deshalb nicht mehr länger unbeteiligte Beobachtende, sie müssen sich immer wieder neu erklären. Dazu gehört für mich vor allen, zu erklären, wie wir arbeiten – warum wählen wir etwas aus und warum nicht. […]

Wir werden unsere Strategie anpassen müssen, wir müssen die ARD als „Datenhaus“ denken. Das Denken in fertigen Produkten muss um ein Denken hin zu optimal strukturierten Daten und Bereitstellung von Zugängen und Werkzeugen für personalisierte Information und Unterhaltung erweitert werden. […]

Wir brauchen eine Allianz von Verlagen, Öffentlich-Rechtlichen und Privatmedien, vor dem Hintergrund dessen, was sich außerhalb von Europa abspielt. Und Europa schaut bei diesem Thema auf Deutschland, wir müssen das gemeinsam hinbekommen. Ich bin überzeugt, dass wir bei vielen Themen kooperieren und gleichzeitig unsere Unterschiede bewahren können.

Florian Hager, welt.de, 06.06.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)