Er ist der Mann für den Aha-Effekt: Armin Maiwald ist ein Urgestein des deutschen Kinderfernsehens und erfand die „Sachgeschichten“ in der „Sendung mit der Maus“. Am 23. Januar wird er 85 Jahre alt. […]
Basis des Erfolgs war eine Beobachtung, die Maiwald Ende der 1960er bei seinen eigenen Kindern gemacht hatte. Damals gab es im Ersten zwischen der Werbung witzige Zeichentrickeinspielungen. Laut Medienwissenschaft hätten die Kinder diese Kurzfilme aufgrund des raschen Schnitts gar nicht verstehen können, aber sein Sohn und seine Tochter kannten sowohl die animierten Clips wie auch die Werbespots auswendig.
Aufgrund dieser Erkenntnis, erzählte er in einem früheren Interview, sei die Idee zu den „Sachgeschichten“ entstanden: „Jeder Film sollte nur ein winziges Detail aus der Wirklichkeit abbilden. Es sollte Spaß machen, zuzuschauen, man sollte nichts lernen müssen. Allerdings wäre es gut, wenn der Zuschauer ein ‚Aha-Erlebnis‘ mitnimmt und am Ende nicht dümmer ist als vorher.“ Dass die Kommentare nicht von einem professionellen Sprecher, sondern von ihm selbst gesprochen werden, war ursprünglich gar nicht geplant, aber seine unverwechselbare Stimme trägt erheblich zum Charme der Reportagen bei.
Tilmann Gangloff, epd medien, 19.01.2025 (online)