Zitiert: Eine grundlegende Neubegründung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Zentraler Anknüpfungspunkt in unserer konvergenten Medienwelt ist hierbei nicht mehr der Verbreitungsweg, sondern sind die Inhalte selbst. Bereits jetzt nutzen weite Teile der Gesellschaft in erster Linie digitale Angebote. Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch in Zukunft weiter relevant bleiben will, dann müssen die Anstalten noch stärker ihre Mediatheken im Fokus haben. Für diese müssen die Sender hochwertige und vielfältige Formate produzieren. Aus diesem Fundus an Inhalten kann sich dann jede Nutzerin und jeder Nutzer ein eigenes Programm nach den eigenen Interessen zusammenstellen. Gleichzeitig kann hieraus auch noch eine ganze Weile ein lineares Programm bestückt werden, dessen Ausgangspunkt aber das Digitale und seine Plattformlogik ist. […]

Eine echte Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden wir allerdings nicht erreichen, wenn wir uns bereits jetzt in Detailfragen verlieren oder entlang von Standortinteressen über Organisation und Struktur diskutieren. Vielmehr müssen wir uns erst darüber verständigen, was wir vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk erwarten. Welche Leistungen sollen die Sender für unsere demokratische Gesellschaft erbringen? Wie können sie das auf bestmögliche Art und Weise tun? Können die Länder sich hinter dieselben Ziele vereinen? Erst wenn wir diese Grundsatzfragen geklärt haben, können wir anschließend in einem zweiten Schritt sinnvoll darüber sprechen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk entlang dieser Zielvorgaben konkret ausgestaltet werden muss und welche Schritte dafür nötig sind.

Carsten Brosda, medienpolitik.net, 9.1.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)