Zitiert: Déjà Vus in der Geopolitik – kein Medienthema

Während Reden jedoch einseitig sein dürfen, weil sie ja ein bestimmtes Narrativ beschwören, das als Grundlage ihrer Rechtfertigungsversuche dient, sollten Medien bei Faktenchecks nicht nur lückenhaft prüfen, vorzeitig verwerfen und ein klares schwarz-weiß-Bild entwerfen, sondern alles in seiner langjährigen Entwicklung nachzeichnen – so auch der Kommunikationswissenschaftler Florian Zollmann im hörenswerten Deutschlandfunk-Interview „Die Medien und der Krieg“ vom 27. Februar 2022, der mit seiner störenden Analyse die interviewende Journalistin überrascht.

Sabine Schiffer, Telepolis, 27.2.2022 (online)

In der Berichterstattung würde Russland in den Medien schon lange negativ dargestellt, sagte der Medienwissenschaftler Florian Zollmann im Dlf. Es werde suggeriert, dass Präsident Putin böse und ein Aggressor sei. Aber „eine Berichterstattung nach dem Gut-Böse-Schema schaut nicht wirklich auf die Zusammenhänge“, kritisierte Zollmann.

Deutschlandfunk, 27.2.2022 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)