Während Reden jedoch einseitig sein dürfen, weil sie ja ein bestimmtes Narrativ beschwören, das als Grundlage ihrer Rechtfertigungsversuche dient, sollten Medien bei Faktenchecks nicht nur lückenhaft prüfen, vorzeitig verwerfen und ein klares schwarz-weiß-Bild entwerfen, sondern alles in seiner langjährigen Entwicklung nachzeichnen – so auch der Kommunikationswissenschaftler Florian Zollmann im hörenswerten Deutschlandfunk-Interview „Die Medien und der Krieg“ vom 27. Februar 2022, der mit seiner störenden Analyse die interviewende Journalistin überrascht.
Sabine Schiffer, Telepolis, 27.2.2022 (online)
In der Berichterstattung würde Russland in den Medien schon lange negativ dargestellt, sagte der Medienwissenschaftler Florian Zollmann im Dlf. Es werde suggeriert, dass Präsident Putin böse und ein Aggressor sei. Aber „eine Berichterstattung nach dem Gut-Böse-Schema schaut nicht wirklich auf die Zusammenhänge“, kritisierte Zollmann.
Deutschlandfunk, 27.2.2022 (online)