Seine früheren Verdienste und seine im internationalen Vergleich einzigartige Stellung sind zwar zu würdigen, dennoch ist es längst überfällig, sich allen Medien zu widmen, die meinungsbildend Einfluss nehmen. Meinungsbildung findet über alle Mediengattungen und über sämtliche Verbreitungswege statt. Wir leben in Zeiten, in denen Google oder Facebook mehr Menschen erreichen als alle klassischen Meinungsführer zusammen. Daher sollten zur Verhinderung vorherrschender Meinungsmacht sämtliche Angebote, die Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung haben, den gleichen Regelungen unterliegen. Dass auch der MStV-E dafür nicht den notwendigen Ordnungsrahmen schafft und keine Änderungen der bisherigen Fernsehzentriertheit vorsieht, ist schade.
Cornelia Holsten, medienpolitik.net, 4.11.2019 (online)