Eine Welt, in der Frauen auf die Unmöglichkeit der Anforderungen an sie (jung sein, fit sein, schön sein, erfolgreich sein, mitfühlend sein, heiß sein, am besten sechs Frauen auf einmal sein), und die Erwartung, dass sie sich diesen Anforderungen auch tatsächlich fügen, nicht mit Wut reagieren sollen, sondern mit Dankbarkeit.
Dankbar also auch trotz des im Vergleich zu männlichen Altersgenossen niedrigeren Gehalts, trotz schlechterer Altersabsicherung, trotz aller Kommentare über ihren Körper, der Fragerei zur Reproduktion, der subtilen Erwartung, als Frau werde man selbstverständlich für die seelischen und praktischen Belange des Umfelds zur Verfügung stehen. Dankbar trotz mangelnder medizinischer Forschung zu den Krankheiten von Frauen und der Tatsache, dass die Trump-Regierung die Worte „female“ und „women“ auf eine Liste verdächtiger Begriffe für US-Behörden gesetzt hat.
Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 04.04.2025 (online)