Zitiert: Berichterstattung sollte nicht der Verbreitung von Desinformation helfen

Am wichtigsten ist es natürlich, durch die Berichterstattung nicht noch bei der Verbreitung von Desinformation zu helfen. Das heißt dann zum Beispiel, Desinformation mit geringer Reichweite großenteils zu ignorieren, weil selbst Kritik daran die Sichtbarkeit deutlich erhöhen kann; Desinformation mit größerer Reichweite so zu thematisieren, dass die genauen Inhalte und Akteure eher unklar bleiben und den verifizierbaren Informationen und Fact-Checks der Großteil der Aufmerksamkeit gilt; Desinformationsakteure nicht so ins Rampenlicht zu stellen, dass sie sich dadurch in ihrem Tun validiert und ermutigt fühlen; und natürlich auf gar keinen Fall spezifische Desinformationsinhalte so in die Berichterstattung aufzunehmen, dass sie dadurch noch sichtbarer werden. Besonders Letzteres sollte sich eigentlich von selbst verstehen, aber leider sehen wir immer wieder Berichte, die zum Beispiel Screenshots von Social-Media-Posts, Bildern oder Videos beinhalten oder solche Inhalte sogar funktionsfähig in Online-Artikel einbetten.

Axel Bruns, Science Media Center Germany, 14.05.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)