Zitiert: ARD lagert mit Mystery-Offensive Hörspielproduktion aus

Weil die einzelnen Sender darin eine Chance sehen, durch eine andere Tonalität und einen anderen inhaltlichen Fokus als in den etablierten Hörspiel-Produktionen eine neue, jüngere Zielgruppe anzusprechen – die dann nicht bloß einen Podcast dieser Art findet, sondern ein größeres und in sich durchaus diverses Angebot. […]

Mit diesem inhaltlichen Fortschritt im seriellen Erzählen populärer Stoffe ist im Übrigen auch eine strukturelle Veränderung verbunden. So war es bis zuletzt unüblich bei den Öffentlich-Rechtlichen, Hörspiel-Produktionen auszulagern. Zwar wird nicht durchweg in den sendereigenen Studios aufgenommen, sondern immer wieder auch außer Haus produziert in darauf spezialisierten Studios. Neu ist, was es im Fernsehbereich schon seit jeher gibt, dass externe Kreativfirmen ins Spiel kommen und die komplette Produktion übernehmen. […]

Der Vorteil für die öffentlich-rechtlichen Auftraggeber: Die Produktionsfirmen können schneller und offenbar günstiger produzieren, wenn ästhetisch und akustisch nicht zwingend das Arthouse-Niveau verlangt wird, das im Hörspiel oft der Goldstandard ist. Auf diese Weise entwickelt sich im Genre Hörspiel gerade eine neue Dynamik, durch neue Stoffe und Erzählformate, neue Kreative und Kooperationen. Ob diese Entwicklung zulasten der Arthouse-Hörspiele geht, wird sich zeigen. Und maßgeblich auch davon abhängen, wie die ARD das geplante „Kompetenzzentrum Hörspiel“ ausgestaltet, über das im Zuge des Reformprozesses derzeit intern verhandelt wird und bis Juni Gestalt annehmen soll.

Stefan Fischer, sueddeutsche.de, 2.3.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)