Die Medienlandschaft Afghanistans, immer angepriesen als eine der großen Errungenschaften nach der internationalen Militärintervention, hat sich nach der Machtübernahme der Taliban dramatisch verändert. Hunderte Redaktionen oder Radiostationen haben der Internationalen Journalisten-Föderation zufolge ihre Arbeit eingestellt, mehr als 2000 Medienschaffende ihren Job verloren. Dutzende Journalisten sind in den vergangenen acht Monaten vorübergehend verhaftet worden, wenn sie etwa über Frauenproteste berichteten.
Besonders zwei Institutionen der Taliban üben Druck auf Medienschaffende aus: Das neu gegründete Ministerium zum Erhalt der Tugend, das sich zuständig für die Festlegung moralischer Werte sieht, und der Inlandsgeheimdienst der Taliban.
rnd.de, 22.4.2022 (online)