Dieter Leder: „Die Medienpolitiker in den Staatskanzleien hingegen, die mal einen Jugendkanal wollen und mal wieder nicht, sollten sich endlich auf eine sinnvolle Strategie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verständigen. Eine solche Strategie müsste Antworten finden auf Fragen, wie es denn mit den digitalen Fernsehkanälen von ARD und ZDF, ihren diversen Internetangeboten inklusive, der nur als Blödsinn zu bezeichnenden Sieben-Tage-Regelung für Sendungen im öffentlich-rechtlichen Online-Angebot, den unzähligen Hörfunkkanälen der ARD-Anstalten, dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag wie der Regulierung des Internets (Stichwort Netzpolitik) weitergehen soll. Doch solche strategischen Überlegungen scheint es nicht zu geben. Stattdessen wabern wahllos und wie zufällig individuelle Ideen durch den politischen Raum, die mal den jeweiligen Landessender profilieren sollen – wie der Jugendkanal den SWR –, mal den Profilierungselan von Intendanten wie von Thomas Bellut einhegen sollen, mal nur das öffentlich-rechtliche Projekt insgesamt zugunsten der privaten Sender schwächen sollen.“
Funkkorrespondenz 45/2013, S. 7