Berlin, 21.10.2010
Bereits zum 14. Mal in Folge wird der Animago-Preis als wichtigster deutschsprachiger Preis der Digital Content Creation (DCC)-Branche verliehen. Schauplatz für den Gala-Abend war zum zweiten Mal das fx.Center in Potsdam/Babelsberg, das inzwischen zu einer angesagten Anlaufstelle für digitale Postproduktion auch international geworden ist: Emmerichs 2012, Ninja Assasin, Ghostwirter, Unknown White Male, Polanski, Oliver Twist sind nur einige aktuelle Beispiele. Doch immer noch ist die digitale Produktion auf der großen Kinoleinwand eine Postproduktion. Spannend wird die Frage, was denn passiert, wenn digital produzierte Charaktere irgendwann Schauspieler ersetzen, wenn der gesamte Film von vornherein nur noch digital produziert wird? Dass dies irgendwann möglich sein könnte und sogar den Anschein von Echtheit erweckt, zeigte dieser Abend, bei dem man durch eine Reihe von kurzen Vorführungen der Award-Gewinner-Filme eine Ahnung bekam, wohin der Trend geht. Sein oder nicht sein? Das war die entscheidende Frage.
Neben einer Reihe eher naiv anmutenden Zeichentrickanimationen wurden auch digitale Animationen gezeigt, die den Zuschauer kurzzeitig vergessen ließen, dass die Protagonisten auf der Leinwand lediglich nur durch Bits und Bites geschaffene Kreaturen waren. Das beste Beispiel dafür lieferte die Firma Polynoid mit der Animation einer Szene, in der sich eine Fliege im Netz einer Spinne verfängt und von dieser verspeist wird. Gruselig! Siehe Webseite von Polynoid.
Begrüßung durch den Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Bradenburg Martin Gorholt.
Der große Trend wird Stereo 3D sein, so die Prognose des Animago-Award-Moderators Matthias Lange. Alle Produktionsstudios haben angekündigt, demnächst in Stereo 3D drehen zu wollen und somit wird auch der Animago Award im nächsten Jahr diese neue Kategorie einführen. Doch dieser Trend stellt auch neue Herausforderungen an Regisseure und Drehbuchautoren, die anfangen müssen in 3D zu denken und somit Filme auf eine neue Art und Weise konzipieren werden, so Lange im Interview. Hochschulen bilden den Filmnachwuchs bereits schon darauf aus. Der Animago Award ist der Höhepunkt der zweitägigen Animago CONFERENCE, zu der auch diesmal wieder international renommierte Experten der digitalen Produktion zu Wort kamen. Gefördert wird die von der Fachzeitschrift DIGITAL PRODUCTION ausgerichtete Veranstaltung durch das Medienboard Berlin Brandenburg.
Seit 1. Oktober Nachfolger von Petra Mülle : GF des medienboards Berlin Brandenburgs Elmar Giglinger
Die Begrüßung von Elmar Gigliner zum Nachhören:
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Preisträgerin Verana Fels, ausgezeichnet für die beste Nachwuchsproduktion im Interview zum Nachhören:
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Gruppenfoto mit den Preisträgern aller elf Kategorien des Animago Awards.
Die Gewinner des Animago Awards 2010 waren:
Beste Postproduktion: Civilization V, Digic Pictures (Ungarn)
Beste Mobil-Produktion: iDough, CrateSoft (USA)
Bestes Game-Design: Red Dead Redemption, Rockstar Games (USA)
Bester Kurzfilm: Das französische Produktionshaus Autour de Minuit bekam gleich zwei erste
Preise für BABIOLES und LOGORAMA.
Beste Visualisierung: Animated History of Poland, Platige Image (Polen)
Beste Werbeproduktion: Mercedes G-Class Fireworks, INFECTED Postproduction (Deutschland)
Beste interaktive Produktion: aLife 1.0, q-bus Mediatektur (Deutschland)
Bestes Still: Porsche Panamera 3, recom (Deutschland)
Beste technische Realisierung: PIXELS, Autour de Minuit (Frankreich)
Sonderpreis der Jury: LOOM, polynoid (Deutschland)
Beste Nachwuchsproduktion: Mobile, Verena Fels (Deutschland), dotiert mit 3.000 Euro, ausgelobt von der DIGITAL PRODUCTION. Sie erhält zudem eine Jahreslizenz der Software-Suite Fusion von eyeon im Wert von 6.000 US-Dollar.
Eine Übersicht aller Nominierten gibt es hier.
Matthias Lange, Moderator der Animago Gala und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Digital Productions im Interview zum Nachhören:
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Am Ende der Preisverleihung wurde während der Party der Kurzfilm Logorama der französischen Produktionsfirma H5 gezeigt, der bereits bei der Oscarverleihung 2010 als bester animierter Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Nicht minder bemerksnwert als die Animation selbst ist die Filmidee als Gegenstände und Hintergründe ausschließlich Logos zu verwenden. Zum Film, geht es hier.
Fazit:
Wissenswert: ****
Kontaktwert: ***
Ambiente: **
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