Claudius Seidl bewirbt sich als ZDF-Intendant. So konnte man seinen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom letzten Sonntag verstehen, in dem er schilderte, wie er vom ZDF keinen Anruf bekam, obwohl er doch nur wissen wollte, wo und wie er sich als Intendant bewerben kann. Und er versprach auch gleich, was er alles als Intendant machen würde: neue Filme ausstrahlen, Kochshows, Arztserien, TV-Movies und Spartenkanäle streichen und die Gebühren senken.
Nun gibt es eine FACEBOOK-Seite: „Claudius Seidl als ZDF-Intendant“. Mehr als 1.300 Nutzern gefällt diese Seite.
Für Dietrich Leder ist es offensichtlich: ARD und ZDF rüsten auf. Und dies nicht nur im Abwehrkampf gegen die privaten Sender, sondern auch für den Wettbewerb miteinander. So interpretiert er in der Funkkorrespondenz (14/2011) aktuelle Entscheidungen von ARD und ZDF.
„Dass das ZDF beispielsweise die Free-TV-Rechte an der Champions League für drei Jahre kaufte (gültig ab der Saison 2012/13), hat auch damit zu tun, dass das Zweite ein großes Defizit, das sein Programm im Vergleich mit dem Ersten besitzt, ausgleichen will.“ Und die ARD setzt „auf etwas, das wiederum dem ZDF sehr bekannt vorkommen wird – auf regional verortete Krimis. Tatsächlich hatte ja das Zweite Ende der 1990er Jahre sein Vorabendprogramm fast ausschließlich mit dieser Krimisorte bestückt.“
Bei der Wahl zum neuen ZDF-Intendanten hat Thomas Bellut bisher keinen Gegenkandidaten. Wenn man dem abhelfen und sich bewerben möchte, ruft der Sender allerdings nicht zurück, so Claudias Seidl von der FAZ.
„Mitteldeutschland ist eine Region, die viel verbindet: Gemeinsamkeiten gibt es in Geschichte, Identität und Kultur. Sie gelten immer noch als neue Bundesländer. Eine Gemeinsamkeit liegt im Bereich der Medien. Die können Nutznießer und zugleich Transporteure eines mitteldeutschen Gedankens sein.“ So hieß es in der Ankündigung des Panels „Mitteldeutsche Ministerpräsidenten – Medien, Kultur, Identität“.
Nun, es waren keine medienpolitischen Visionen zu hören. Jeder macht seins, und das weiter: Thüringen als Kindermedienland, Sachsen-Anhalt will Halle als Medienstadt ausbauen und Sachsen will dafür sorgen, dass der Rundfunkbeitrag stabil bleibt.
Für Christine Lieberknecht ist das Thüringenjournal des MDR wichtig, da vor allem diejenigen, die politisch informiert sein wollen, dieses Magazin sehen.
Der Geschäftsführer von Tele 5, Kai Blasberg, behauptet, die öffentlich-rechtlichen Sendern würden im Wettbewerb um den Einkauf von Programmware weit mehr als die Marktpreise zahlen. So sei er beim Kauf der US-Fernsehserie „Mad Men“, die jetzt auf ZDF Neo ausgestrahlt… Weiterlesen