Claudia Nothelle bekam in der Märkischen Allgemeinen viel Platz, um ihre Vorstellung von einem Jugendprogramm darzustellen. „Fritz wird beim RBB immer das Programm sein, bei dem Freiräume am entschiedensten erprobt, Schmerzgrenzen am ehesten überschritten werden.“ Doch was heißt das konkret? Ist es überhaupt öffentlich-rechtliche Aufgabe, Schmerzgrenzen zu überschreiten?
„Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht es um Inhalt. Wer dabei glaubt, mit dem Etikett „Satire“ auch groben Unfug oder Sektierertum zu einem wichtigen Kulturgut erklären zu können, irrt. Wenn wir nicht jeden Unsinn senden, ist das keine „Zensur“, sondern Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein.“ Dieses Verantwortungsbewußtsein hätte man sich in den letzten Jahren insbesondere bei der Wirtschafts- und Finanzberichterstattung auch gewünscht.
„Wir setzen – auch und vor allem bei „Fritz“ – weiter auf Experimente, ermutigen die Redaktionen anzuecken, aufzuregen, Dinge anders zu denken und neu zu beschreiben. Dabei überschreiten die Programme des RBB wahrscheinlich auch zukünftig Grenzen, fordern Widerspruch und Kritik heraus. Das muss kein Schaden sein: Freiheit nutzen, aber nicht ausnutzen – darum geht es.“