Klick-Tipps: Wenn Kafka für die Öffentlich-Rechtlichen arbeiten müsste

Vordergründig rückt Robert Schoen in seinem Hörspiel dem Leben und Werk Franz Kafkas mit einer KI zu Leibe. Tatsächlich wäscht er den irrlichternden Kulturradios den Kopf. […]

Zwar wird die Geschichte dadurch in Gang gesetzt, dass ein Alter Ego Schoens sich einer KI bedient, um ein Kafka-Hörspiel zu realisieren. Eigentlich erzählt Kaf*KI jedoch dies: Kafkas literarisches Universum durch die Instanzen des Kulturradios gejagt.

Was als Kreativschub dargestellt wird – die als Verbesserung verkaufte Veränderung der Arbeitsbedingungen -, verschleiert, dass es nicht mehr um Kunst, sondern nur noch um Kosten geht. Plötzlich fließen in die Bewertung der gesellschaftlichen Relevanz von Hörspielen sogar die CO₂-Emissionen bei der Produktion ein: „Was wirklich etwas bewirkt, ist, die klassische Hörspielproduktion auf null herunterzufahren.“ Sagt Odradek, wie ihn sich die KI denkt. Und – das ist die eigentliche Botschaft – hallt es durch die Flure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in dem die Odradeks die Oberhand gewonnen zu haben scheinen über die Hausväter.

Stefan Fischer, sueddeutsche.de, 31.05.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)