Ausstellung über Zeitungslesende

Eddy Posthuma de Boer fotografierte auf der ganzen Welt Menschen beim Zeitungslesen. Das ist mehr als das sehenswerte Protokoll einer Geste. […]

Wer sich heute noch Zeit nimmt, ein gedrucktes Exemplar zu lesen, gilt schon als entschleunigt, gar als besonders bewusst. Fast schon ein Akt der Selbstliebe oder der Liebe zum Medium, aber kaum noch ein Mittel zum alltäglichen Zweck. Auch wenn Beugeling betont, dass die Ausstellung gar nicht so nostalgisch gemeint ist, scheint die Wehmut im Raum allgegenwärtig. Die Sehnsucht nach dem Haptischen in unserer digitalen Welt und unsere Affinität zu dem Vergangenen rechtfertigen die Ausstellung über ihre künstlerische Daseinsberechtigung hinweg und machen sie so zeitgemäß. Sie ist nicht nur eine Hommage an einen Fotografen, sondern auch an die Zeitung als Kultobjekt selbst.

Sofia Paule, sueddeutsche.de, 30.09.2024 (online)

Eddy Posthuma de Boer: Zeitungsleser:innen, bis 12.01.25, Museum der Kommunikation Berlin

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)