So war man zwar offenbar übereingekommen, keine aktiven Politiker:innen und keine aktiven Gremienmitglieder in den Zukunftsrat zu nominieren. Gleichzeitig wurden aber von konservativer Seite der ehemalige CDU-Politiker und Verfassungsrichter Peter Michael Huber sowie Johannes Beermann (CDU, ehemaliger Chef der Sächsischen Staatskanzlei) nominiert. Damit würde man ausgerechnet jenen Aspekt von Rundfunkräten in den Zukunftsrat übernehmen, der dort eine der größten Schwachstellen darstellt: die Schattenstaatsbank, also ehemalige Politiker:innen mit klar parteipolitischer Agenda auf Plätzen, die eigentlich für Vertreter:innen gesellschaftlicher Gruppen vorgesehen wären. […]
Unter den bislang vorgeschlagenen Zukunftsräten findet sich zum Beispiel niemand unter 30 Jahren, niemand mit Migrationshintergrund und keine Redaktionsvertreter:innen. Bei nur acht Personen ist Repräsentativität aber ohnehin schwierig zu realisieren – was eben für eine größere, per Los ausgewählte Gruppe spräche.
Leonhard Dobusch, netzpolitik.org, 2.3.2023 (online)