Vor vier Jahren, am 7. Januar 2020, sperrte Meta die Konten von Donald Trump auf Facebook und Instagram. Das war die Reaktion darauf, dass seine Anhänger, angefeuert durch seine Äußerungen, das Kapitol in Washington gestürmt hatten.
Heute nutzte Mark Zuckerberg den vierten Jahrestag, um sich schnell noch mit einer Liste an Policy-Änderungen einen Spitzenplatz in der Liste von Trumps Steigbügelhaltern zu ergattern. Und verwendet damit die Klaviatur der Rechtsaußen-Rhetorik, die auch von Elon Musk gepredigt wird. […]
Zuckerberg kündigte jetzt explizit an, die Contentregeln gerade bei den Themen Gender und Migration zu ändern, weil sich die „Mainstream-Debatte verändert hätte“. Damit soll es einfacher sein, seine Meinung frei äußern zu können.
Auf deutsch heißt das: Meta öffnet die Schleusen für Hass und Hetze, rassistische und diskriminierende Äußerungen werden jetzt unter dem Deckmantel von Redefreiheit noch mehr toleriert.
Generell will Meta bei der Content-Moderation kaum noch aktiv eingreifen und noch mehr laufen lassen. Das fördert die Diskursverschiebung nach Rechtsaußen, auch weil gerade diese Milieus Strategien anwenden, um mit Hass und Hetze Andersdenkende aus dem Diskurs zu drängen.
Markus Beckedahl, digitalpolitik.ghost.io, 07.01.2025 (online)