„Wir müssen verhindern, dass uns die gesamten europäischen Gesellschaften in den Rechtsradikalismus abrutschen“, sagte der parteilose Politiker bei der Veranstaltung „Digitale Souveränität und die Verantwortung der Medien“ des Grimme-Instituts in Berlin.
Durch die Macht der digitalen Plattformen und der über sie verbreiteten Inhalte verschiebe sich die verfassungsmäßige Grundlage der Demokratie auch in der Bundesrepublik. „Wir hatten eine kommunikative Balance in der Debattenkultur unserer Demokratie“, sagte Weimer: „Damals standen Inhalte im Mittelpunkt, jetzt sind es Affekte.“
Plattformen seien heute de facto auch „Verfassungsgeber“, so Weimer: „Das verlangt einen neuen Zugriff der Gesellschaft und der Politik“, sonst drohe „ein Backlash und die freie Willensbildung ist in Gefahr“. Es bestehe das Risiko, „dass das gesamte System der freien Medien kollabiert“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
KNA, taz.de, 21.11.2025 (online)

