Das neue Modell könnte helfen, den Fokus der öffentlich-rechtlichen Debatten weg von Ministerpräsidenten- und Verfahrensfragen auf das eigentliche Problem zu lenken: nämlich die, ob die Sender einen guten Job machen können, so wie sie aufgestellt sind. Mit den neun Milliarden Euro, die sie im Jahr dafür bekommen.
In dieser Frage ist die Reform eine Enttäuschung. Weil völlig unklar ist, was nun eigentlich gespart sein soll mit dem Streichen und Zusammenlegen von ein paar Radiosendern und Spartensendern. Zumal dieses Sparen an der Sparte von den Sendern auch relativiert wird. Dass 3sat nach Beteuerung aller Intendanten nicht verschwinden soll, kann man zum Beispiel sehr gut finden. Und dass vieles nicht gestrichen, sondern als Marke erhalten bleiben soll, ist schön – aber was ist denn damit nun verbessert? Im Digitalen können die öffentlich-rechtlichen Sender immer weiter expandieren, daran ändert die Reform nichts. ARD und ZDF müssen sich auch vom rein Linearen weg orientieren – aber wo wird denn hier ein Rundfunk kleiner?
Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 13.12.2024 (online)