Zitiert: Wie wir KI wirklich demokratisieren

Die Entwicklung von KI darf nicht den großen Technologiekonzernen überlassen bleiben. Um sie in komplexen und gespaltenen Demokratien nutzen zu können, sind wir auf wache Journalist:innen angewiesen. […]

Doch wer demokratische Legitimität ernst nimmt, sollte sich nicht damit begnügen, sogenannte „sichere“ und „demokratisch ausgerichtete“ KI zu entwickeln – und das sogar ohne den vermeintlich wohlmeinenden Tech-Eliten allzu viele unbequeme Regeln aufzuerlegen. Die eigentliche Frage lautet: Wie lässt sich demokratische Kontrolle über KI ganz praktisch stärken? In komplexen und gespaltenen Demokratien sind es dabei vor allem Journalist:innen und Aktivist:innen, die als entscheidende Katalysatoren wirken können. […]

Was also ist konkret zu tun? Drei Aufgaben erscheinen zentral.

Erstens: Zivilgesellschaftliche Akteure müssen die wachsende Zahl an Kooperationen zwischen Tech-Unternehmen und öffentlichen Institutionen konsequent durchleuchten. […]

Zweitens: Die Zivilgesellschaft kann technikpolitische Narrative hinterfragen, die heute viele Entscheidungen prägen. In Europa herrscht die Sorge, im globalen Innovationswettlauf abgehängt zu werden. […]

Drittens: Journalismus und Aktivismus können die Fragen erweitern, die in der KI-Debatte gestellt werden. Statt sich auf Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu beschränken, sollten sie fragen: Wer finanziert die Forschung? Wem gehören die Daten? Wer entscheidet, was als Fortschritt gilt?

Annette Zimmermann, publix.de, 29.07.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)