Seit dem IS-Anschlag in Kerman ist es nämlich wieder en vogue, Nahaufnahmen von Israel und Amerika verteufelnden Iraner*innen auf allen deutschen Medien abzuspielen.
Ein ZDF-Beitrag zeigt etwa einen Mob wütender Männer, die den Hassreden Chomeinis zujubeln. Grund für die erschreckenden Nahaufnahmen ist die bis dahin noch nicht aufgeklärte Explosion in Kerman. Die „Tagesschau“ vermeldet, dass, „egal ob Opposition oder nicht“, alle den ermordeten Offizier verehren.
Dass beim letzten Todestag Soleimanis Menschen „Koteletts“ verteilten und seinen Tod feierten, wurde vergessen. Auch unzählige Proteste, die sich gegen die Israel-Politik Chomeinis wandten, bleiben außen vor. Die iranische Bevölkerung hat sich von überraschend feministisch zu rückständig islamistisch verwandelt.
Leyli Nouri, taz.de, 09.01.2024 (online)