Zitiert: Wie man gegen seine Vorurteile angehen kann

Vielleicht ist es die Illusion von einer politischen “Mitte“, die in vielen Redaktionen die Vorstellung nährt, es gäbe ein Dazwischen bei Antirassismus und Rassismus. Dem ist nicht so. Die journalistische Zunft, die nicht rechts sein und sich gegen Rassismus stellen will, muss sich ihren Vorurteilen bewusst werden. Frei von Vorurteilen kann man nicht sein. Doch man kann sich ihrer klarer werden. Und versuchen, Methoden zu etablieren, die sie sichtbar machen, um sie entschärfen oder thematisieren zu können. Nur so kann es gelingen, Sensibilität für alltäglichen Rassismus zu entwickeln, der allerorten in den gesellschaftlichen Vorgängen und Institutionen steckt. Das ist schwer, weil ungewohnt und wahrscheinlich schmerzhaft für einen selbst und das (berufliche) Umfeld: Möglicherweise ist man gar nicht so vorurteilsfrei wie man immer dachte.

Lorenz Matzat, medium.com, 25.02.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)