Zitiert: Wenn die KI den Journalismus unterläuft

Medienmitteilungen werden zunehmend mit künstlicher Intelligenz aufbereitet. Sorgfalt ist dabei nicht immer garantiert, wie Beispiel zeigt. […]

Doch Polizeimeldungen werden auch von Onlineportalen erfasst, die automatisiert alles ausspielen, was bei ihnen eintrifft. Die journalistische Vernunft ist bei diesen Portalen kostensparend durch künstliche Intelligenz ersetzt. Diese versteht vielleicht schon inhaltlich nicht, was es heisst, wenn über einer Mitteilung mit roter Schrift «unter Sperrfrist» geschrieben steht. Und sicher fehlt ihr jedes journalistische Gewissen, dass man sich daran zu halten hat. Es müssen schon ausserordentliche Gründe dafür sprechen, um sich darüber hinwegzusetzen. Entsprechend ist der Drogenfall auf den einschlägigen Portalen bereits publik. Ungefiltert ist die Polizeimitteilung zu lesen als handelte es sich um einen journalistischen Beitrag.

Christian Mensch, Luzerner Zeitung, 02.11.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)