Nach Jahren des Anstiegs ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Journalismus das zweite Jahr in Folge gesunken. Besonders schlecht stehen Regionalzeitungen und Onlinemedien da, mit Anteilen von knapp 20 Prozent und darunter. […]
Aktuell liege er bei Leitmedien wie „Spiegel“, „Zeit“, „FAZ“ und „Welt“ durchschnittlich bei knapp 38 Prozent, hieß es bei der Vorstellung der Studie am Samstag in Berlin. […]
Im Regionaljournalismus sind laut Auswertung die Führungspositionen dagegen deutlich homogener besetzt: Von 109 gezählten Chefredakteurinnen und Chefredakteuren sind demnach 86 männlich. Gemeinsam mit den Stellvertreterposten entspreche das einem Anteil von 22 Prozent. […]
Die geringste Zahl von Frauenführungskräften haben laut Untersuchung die 30 reichweitenstärksten Onlinemedien mit einem Mittel von 16,7 Prozent. Das sei der geringste Wert innerhalb der fünf untersuchten Medienformen.
Dagegen hätten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den oberen beiden Hierarchiestufen 8 von 13 Sendern einen Frauenanteil von knapp 50 Prozent oder höher. Ausreißer nach unten seien der NDR, die Deutsche Welle und das Deutschlandradio, mit Anteilen von nur 25 bis 33 Prozent. […]
Die Programme von RTL verantworteten ebenfalls nur 33 Prozent Frauen, heißt es. Beim zweiten untersuchten Privatsender ProSiebenSat.1 sei die Führung ausschließlich männlich. Ebenfalls wenig Macht hätten Frauen in den Redaktionen der 34 ausgewerteten privaten Radiosender, mit einem Frauenanteil von im Mittel knapp zwölf Prozent.
epd medien, 08.11.2025 (online)

