Aus unserer Sicht wird es früher oder später auf EINE strategiefähige Geschäftsleitung der ARD hinauslaufen müssen, die das Programm stärkt und besser steuert und Verantwortlichkeiten klarer definiert (mit unabhängiger Kontrolle/Governance). Denn Verantwortungsdiffusion ist Qualität grundsätzlich nicht zuträglich.
Darüber hinaus wird es meiner Ansicht nach signifikante Einsparungen geben müssen, die durch gemeinsame Admin-Funktionen und damit Abbau vorhandener Verwaltungsstrukturen erzielt werden müssen. Ich bette diesen aktuellen Reformschritt in einem Text für die Süddeutsche Zeitung (am kommenden Wochenende in print, heute schon online) nochmal in die allgemeine Reformfähigkeit des Landes ein. Den Text teile ich dann hier.
In jedem Fall bemüht sich der Reformstaatsvertrag, nicht mit oberflächlichen Antworten zu fuchteln à la „stampft den Saarländischen Rundfunk und Radio Bremen ein“ (Ausnahme: Streichung linearer Hörfunkprogramme). Man sollte da ansetzen, wo der Hebel am größten ist, statt sich mit Zuckerguss zu beschäftigen. Forderungen nach Zusammenlegung von ARD und ZDF bleiben aus unserer Sicht: populistisch. Ein Land wie Deutschland mit über 80 Mio Einwohnern sollte sich zwei konkurrierende Sender leisten. Diese Meinungspluralität ist wichtiger denn je. Ob das Erste und das ZDF in ihren Programmschemata so selbstähnlich sein sollten wie sie es heute sind, das ist eine andere Frage. Auch dazu haben wir im Zukunftsrat Anmerkungen gemacht.
Julia Jäckel, LinkedIn, 20.11.2025, (online)

