Ich habe immer wieder Kommentare von Ost-Deutschen gelesen und gehört, die „Tagesschau“ würde sie an „Die aktuelle Kamera“, die Nachrichtensendung der DDR, erinnern, an Zensur und Propaganda. Manche Leute glauben, das Kanzleramt rufe jeden Tag bei der „Tagesschau“ an und diktiere die Themen, aber das ist Unsinn. Ja, ich kritisiere die „Tagesschau“, ich finde auch den Seitenwechsel von öffentlich-rechtlichen Journalisten in die Politik problematisch und empfinde den ÖRR als regierungsnah, zu wenig kritisch den Mächtigen gegenüber – aber die Bezeichnung als Staatsfunk ist Quatsch. […]
Jeder macht mal Fehler, doch beim ÖRR versucht man sie in der Regel totzuschweigen. Dass die Redaktion zum Beispiel sagt „das Sommer-Interview mit Alice Weidel ist nicht gut gelaufen“, so etwas vermisse ich. Als die „Tagesschau“ 2024 wegen Fehlern in seiner Berichterstattung über die Correctiv-Recherche zum „Geheimtreffen“ verklagt wurde und vor Gericht verlor, wurden die Texte zwar geändert, ein Hinweis zu dieser Korrektur findet sich aber nicht.
Alexander Teske, gmx.net, 01.09.2025 (online)