Wenn Hans (eine fiktive Person, Anm. Altpapier) also verstehen will, was der Leugner meint, muss sein Verstand die falsche Information zunächst als richtig akzeptieren. Das ist Teil des Verständnisprozesses. Erst dann kann Hans‘ Gedächtnis die Aussage mit einer Warnung versehen: Achtung, das ist falsch! Leider können solche Warnungen verlorengehen, sagt Lewandowsky. Gespeichert bleibt dann nur die falsche Information, ohne Warnung.
Was also tun? Lewandowsky schlägt vor, Informationen so zu verpacken, dass am Ende die richtigen hängenbleiben. Er nennt das „Wahrheitssandwich“. Ein Beispiel zum Klimawandel:
1. Die Wahrheit nennen: Es gibt einen menschengemachten Klimawandel, er gilt als wissenschaftlich erwiesen.
2. Das Gerücht ausführen: Klimaleugner verbreiten dazu falsche Informationen. An dieser Stelle kann ein Leugner zitiert werden, wenn nötig.
3. Wieder die Wahrheit: Erklären, warum und wie Leugner den Fakt bestreiten – etwa, indem sie nur ausgewählte Daten anführen und nicht alle („Rosinenpicken“).
Lena Puttfarcken, uebermedien.de, 05.03.2020 (online)
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